Wenn die Kommunikation verstummt, stirbt die Liebe

Psychologische Beratung

 

Anregende, konstruktive Gespräche und ehrliche Diskussionen sind die Basis einer funktionierenden Paarbeziehung. Was bei frisch verliebten Paaren wie von selbst gelingt, fällt vielen Menschen in längeren Beziehungen / Ehen schwer. Wie Sie die Kommunikation aufrecht erhalten und warum das essenziell für Ihre Partnerschaft ist, erläutere ich Ihnen in diesem Beitrag.

6 Faktoren, auf die es in der Paarkommunikation ankommt

  • aktives Zuhören
  • ehrliches Kommunizieren
  • Ich-Botschaften anwenden
  • die Kommunikation positiv gestalten
  • offene Gespräche über Bedürfnisse und Grenzen
  • regelmäßige Gesprächszeiten einplanen

Sich gegenseitig aktiv zuhören

Um Ihren Partner zu verstehen, müssen Sie in der Lage sein, sich in ihn / sie hineinzuversetzen. Das gelingt nur, wenn Sie wirklich aufmerksam zuhören und auf die Körpersprache achten. Der größte Fehler, der das Gespräch in Paarbeziehungen verstummen lässt, ist die Unterbrechung. Lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden und die Gedanken zu Ende führen, ehe Sie antworten und das Gespräch an sich ziehen. Um sich in die Lage Ihres Freundes, des Lebens- oder Ehepartners versetzen und ihn verstehen zu können, kann es hilfreich sein, über Gesagtes vor Ihrer Antwort nachzudenken und die Worte auf sich wirken zu lassen. Das aktive Zuhören und damit die Basis einer konstruktiven Kommunikation ist erlernbar. Ich unterstütze Sie gerne dabei, Aufmerksamkeit und Verständnis neu zu definieren und durch Gespräche frischen Wind in Ihr gemeinsames Leben zu bringen.

Ehrlich und authentisch kommunizieren

Jede Beziehung baut auf Vertrauen auf. Ehrlichkeit, Offenheit und Authentizität sind die Grundlage vertrauter Intimität und seelischer Verbundenheit. Nicht immer fällt es einfach, die Wahrheit zu sagen und damit das mögliche Risiko eines Konflikts einzugehen. Bewusste Lügen oder das Verschweigen als Vermeidungsstrategie führen perspektivisch immer zum Vertrauensbruch in der Paarbeziehung und damit zum Aus der Liebe. Eine tiefe Verbundenheit zueinander spüren Paare, die das Konsequenzdenken abstellen und die dazu bereit sind, ehrlich zu kommunizieren und ihrem geliebten Partner so die Chance auf eine eigene Beurteilung des Gesprächsinhalts zu geben. Mein Tipp: Vermeiden Sie Floskeln und "Allgemeinplätze" sowie Methapern. Ehrlich kommunizieren heißt, konkret zu sein und Ihr Anliegen auf den Punkt zu bringen. Vage Aussagen erzeugen Verwirrung und sind das Fundament vieler Streitigkeiten, die Sie allein durch eine ehrliche Kommunikation im Vorfeld vermeiden.

Ich-Botschaften im Gespräch verwenden

Wenn Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin in der Kommunikation sind, sollten Sie sich in Ihren Aussagen auf die Ich-Form berufen. Sie sprechen über Ihre Gefühle, über Ihre Erlebnisse und über Ihr persönliches Empfinden sowie über Ihre Wünsche. Nutzen Sie hingegen die direkte Anrede und formulieren Sie Ihre Aussagen in Du-Botschaften, klingt es vorwurfsvoll bis bedrohlich. Auch Man-Botschaften sollten im Paargespräch nicht verwendet werden, da sie unpersönlich sind und keinen direkten Zusammenhang zu Ihrem Anliegen herstellen. Wenn Sie ein Thema aufgreifen, kommunizieren Sie in der ersten Person und bringen Sie so auf den Punkt, was SIE sagen wollen. Auf diese Weise schildern Sie eine Handlung, die eine Wirkung erzielt und auf die Ihr Partner reagieren kann. Alle Worte, die Sie über sich selbst und über Ihre Empfindungen und Gedanken ins Gespräch einbringen, sollten in der Ich-Form ausgesprochen werden. Am Beispiel erklärt: "Ich fühle mich verletzt, wenn ich unterbrochen werde." Diese Aussage hat eine völlig andere Intonation als wenn Sie sagen: "Du sollst mich nicht unterbrechen."

Auf eine positive Intonation der Kommunikation achten

Ein wichtiger Punkt in jeder Paarkommunikation ist die Wertschätzung, die Sie Ihrem Partner / Ihrer Partnerin entgegenbringen. Dazu gehört, dass Sie Äußerungen zu Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen akzeptieren. Es sollte selbstverständlich sein, dass Sie ohne eine Erhebung der Stimme, Ihrer Lautstärke und ohne Vorwürfe kommunizieren. Die positive Intonation bezieht sich aber auch auf die Botschaften, die Sie im Gespräch aussenden. Anstelle von Unverständnis oder einer verschlossenen Körpersprache, beispielsweise durch vor der Brust verschränkte Arme, treten Sie sich offen und lächelnd gegenüber. Loben Sie, anstatt zu kritisieren und sagen Sie nicht, was nicht funktioniert. Stattdessen zeigen Sie Verständnis, motivieren Ihren Partner und kommunizieren ohne Verallgemeinerungen und Pauschalsätze. Kontaktieren Sie mich, wenn Sie sich eine Mediation wünschen und lernen wollen, positiv miteinander zu kommunizieren und so für eine vertrauensvolle Ehe oder Lebenspartnerschaft sorgen möchten.

Offen über Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen sprechen

Dass Sie mit Ihrem Partner zusammenleben oder verheiratet sind, zeigt auf, dass sich Ihre Gefühle und Bedürfnisse ähneln. Dennoch sind Sie, ebenso wie Ihr Partner / Ihre Partnerin, ein Individuum, das eigene Gedanken und Wünsche auch außerhalb Ihrer Partnerschaft hat. Offene, konkrete Gespräche über mentale und körperliche sowie finanzielle Grenzen sind wichtig und fördern das gegenseitige Vertrauen. Unklare oder überhaupt nicht besprochene Grenzen führen in vielen Beziehungen zu Konflikten, wenn ein Partner die "rote Linie" übertritt, die er aber aufgrund mangelnder Kommunikation nicht kannte. Was wünschen Sie sich, was erwarten Sie von Ihrer Beziehung und wie können Sie Ihre Individualität bewahren? Ein offenes Gespräch, in dem Sie klare Grenzen ziehen und Ihren Partner ebenfalls dazu motivieren, beugt Missverständnissen vor. Klar ausgesprochene und in der Beziehung akzeptierte Grenzen fördern Ihre emotionale Gesundheit, erhöhen Ihr Selbstbewusstsein und reduzieren das Konfliktpotenzial auf ein Minimum. Mein Tipp: Streichen Sie das Wort "nicht" aus Paargesprächen und nutzen Sie Ich-Botschaften, wenn Sie über Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen sprechen.

Regelmäßige Zeiten für Paargespräche einplanen

Der Beruf, das Familienleben, die Hobbys und andere Verpflichtungen sorgen dafür, dass die gemeinsame Zeit mit dem Partner immer kürzer wird. Gerade wenn es um schwierige Gespräche geht, suchen viele Paare nach dem richtigen Moment und schieben etwas auf, was keinen Aufschub duldet. Setzen Sie sich mit Ihrem Partner zusammen und besprechen Sie, wie viel Zeit pro Woche und an welchen Tagen Sie sich zu einem Paargespräch zusammensetzen und alle wichtigen Themen kommunizieren möchten. Wird das Gespräch zum Ritual und Sie halten sich an die festen Zeiten, entfällt das Problem, dass sich Gefühle aufstauen und dass Sie Ihre Bedürfnisse hintanstellen, weil Sie keine Zeit dafür finden, Ihrem Partner von sich zu erzählen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass glückliche und dauerhafte Ehen darauf beruhen, dass sich das Paar regelmäßig unterhält und die Paargespräche fest in den Alltag integriert. Merken Sie, dass Sie immer weniger miteinander sprechen, wichtige Gesprächsthemen aufschieben oder sie gar unter den Tisch fallen lassen? Reden Sie, sonst stirbt Ihre Liebe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert